Die Inflation ist da und macht sich im Alltag bemerkbar. Mittlerweile liegt die offizielle Inflationsrate bei über 8 Prozent. Keine Frage: Das Thema wird uns noch länger beschäftigen. Allerdings ist davon auszugehen, dass die extremen Anstiege der letzten Monate nicht in diesem Tempo weitergehen können.

Die aktuelle Inflation ist maßgeblich von der Entwicklung der Energiepreise getrieben. Die Kerninflation, die ohne die Preisveränderung des Energiebereichs berechnet wird, liegt hingegen bei 3,5 Prozent. Das ist nur knapp über dem Ziel der Notenbanken von rund 2 Prozent. Hohe Energiepreise werden uns wahrscheinlich noch mehrere Jahre begleiten. Jedoch ist nicht davon auszugehen, dass diese Steigerungsraten so hoch sein werden, wie in den letzten Monaten.

Die Inflation wird immer auf Basis der Preisentwicklung eines festgelegten Warenkorbes über ein Jahr berechnet. Würden die Energiepreise ein Jahr lang auf dem hohen heutigen Niveau verharren, hätten wir im nächsten Jahr eine rechnerische Inflation von 0 Prozent. Es ist äußerst wichtig die Berechnungsmethodik hinter der Inflationsrate zu verstehen. Nur wenn bspw. die Energie- und Lebensmittelpreise weiter ansteigen, treiben sie die Inflation weiter. Wenn die Preise sich stabilisieren, wird die Inflationsentwicklung gebremst. Aus diesem Grund sollten wir lieber die „Kirche im Dorf lassen“. Noch sehen wir keine Anzeichen einer sich beschleunigenden Inflation. Allerdings sprechen einige Faktoren dafür, dass wir uns auf eine stabile Inflation zwischen 3 und 4 Prozent einstellen müssen.

Eine der Hauptursachen für die sinkenden Preise in den letzten 30 Jahren war der Ausbau der Globalisierung. Durch den Zugriff auf günstige Arbeitskräfte im Ausland konnten die Preise stabil gehalten werden, ohne die Profitabilität der Unternehmen negativ zu beeinflussen. Durch die aktuell angespannten Lieferketten aufgrund der Lockdowns in China sind die Kosten gestiegen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Wunsch nach einer geringeren Abhängigkeit von China immer lauter wird. Viele Produktionsstandorte könnten wieder in heimische Regionen verlegt werden. Diese Deglobalisierung wird mittelfristig eine inflationäre Wirkung haben.

Auch der Klimawandel befeuert die Inflation. Es ist kein Geheimnis mehr, dass wir dem Klimawandel unbedingt entgegenwirken müssen, um unsere Welt auch für zukünftige Generationen lebenswert zu erhalten. Die dafür nötigen Schritte sind teuer. Erst in zehn Jahren wird umweltfreundlicher Strom wahrscheinlich sehr günstig produziert werden können. Das bringt dann eine Entlastung bei der Inflation. In der Zwischenzeit müssen wir mit hohen Kosten für den Ausbau umweltfreundlicher Energien rechnen und kämpfen gleichzeitig durch die Russland-Sanktionen mit hohen Kosten für Öl und Gas.

Nicht zuletzt spielt der demografische Wandel eine wichtige Rolle. Die Generation der Babyboomer geht in den Ruhestand. Das verschiebt die Relation zwischen Rentnern und der erwerbstätigen Bevölkerung in den meisten westlichen Ländern. Die Zahl an Arbeitskräften sinkt und die Löhne steigen. Zwar dürften Digitalisierung und Automatisierung durch Roboter diesen Mangel lindern, gänzlich neutralisieren wird der Fortschritt diesen Faktor nicht. Des Weiteren wird die Bevölkerung zunehmend älter und der jüngere Teil der Gesellschaft steigt tendenziell immer später in das Berufsleben ein. Immer weniger Menschen müssen für die Finanzierung der älteren Bevölkerung arbeiten. Das steigert die Löhne und verstärkt den inflationären Effekt.

Aktuell ist festzuhalten, dass die Zentralbanken intervenieren und die Zinssätze dadurch steigen. Deshalb wird die Inflation mittel- bis langfristig keine so hohen Ausschläge wie in den vergangenen Monaten aufweisen. Zudem ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Zinsen bis auf das Niveau der Inflation ansteigen werden. Das lassen die weltweit enormen Staatsschulden nicht zu. Liegen die Zinssätze unter der Inflationsrate, können die Staaten ihre Schulden über die negative Realverzinsung „weginflationieren“.

Warum ist das Thema Inflation für Anleger wichtig?

Beim Geld wirkt die Inflation wie eine Vermögenssteuer mit Zinseszinseffekt. Steigende Preise und Lebenshaltungskosten treffen insbesondere den ärmeren Teil der Gesellschaft mit voller Wucht. Der wohlhabende Bevölkerungsteil bleibt keineswegs unberührt. Wenn das Vermögen nicht inflationssicher investiert wird, sinkt die Kaufkraft stetig.

 

Bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2 Prozent pro Jahr schrumpft das Vermögen nach zehn Jahren real um 18 Prozent. Für ein Brot beim Bäcker, das heute einen Euro kostet, bezahlt man in zehn Jahren 1,20 Euro.

Nehmen Sie die Inflation also nicht auf die leichte Schulter. Sie stellt eine reale Gefahr für den Erhalt Ihres hart erarbeiteten Vermögens dar. Vielmehr gilt es, das Vermögen frühzeitig in diversifizierte Anlageklassen zu investieren, welche langfristig eine Rendite oberhalb der durchschnittlichen Inflationsrate erwarten lassen. In den letzten Jahrzehnten bewegte sich die Inflation zwischen 0 bis 2 Prozent pro Jahr. Ich denke, dass diese Zeiten aufgrund der oben genannten Punkte vorbei sind und wir uns zukünftig auf 3 – 4 Prozent pro Jahr einstellen dürfen. Jetzt werden Sie bestimmt sagen, dass die Inflation gerade doch viel höher ist. Allerdings ist dies nur eine Momentaufnahme, welche sich mittelfristig so nicht fortschreiben lässt.

Unsere Lösung ist die langfristige Investition an den weltweiten Kapitalmärkten. Beteiligen Sie sich an den Erträgen der Weltwirtschaft und erzielen Sie damit eine positive Rendite oberhalb der Inflationsrate. Dennoch sollten Sie auf der Suche nach Rendite die Risiken der Kapitalmärkte nicht übersehen. Orientieren Sie sich an Ihrem individuellen Risikoprofil, streuen Sie Ihr Vermögen über verschiedene Anlageklassen und verlieren Sie dabei Ihre finanziellen Ziele nicht aus den Augen.

Hierfür stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung und unterstütze Sie mit meiner Expertise. Nutzen Sie unsere Kompetenz zu Ihrem Vorteil.