Nachhaltig Geld anlegen steht bei vielen Anlegern hoch im Kurs. Mit einem Portfolio aus nachhaltigen Fonds können Anleger nachhaltige Unternehmen unterstützen und gleichzeitig von den Megatrends der heutigen Zeit profitieren.

Energie, Wasser, Ernährung, Gesundheit und Technologie sind die interessanten Themen und Entwicklungen der nächsten Jahre. Diese Megatrends lassen sich meist über aktiv gemanagte Aktienfonds abbilden. Das gute daran: Fast alle Fonds, die diese Themen investieren, gibt es auch als nachhaltige Variante. Diese sind gemäß Artikel 8 („hellgrün“) oder Artikel 9 („dunkelgrün“) der europäischen Offenlegungsverordnung (SFDR) eingestuft.

Seit Nachhaltigkeit zu einem beachteten Anlagethema geworden ist, gehören Unternehmen, frühzeitig auf ESG geachtet haben, zu den Gewinnern. Da immer mehr Geld in diese Anlagen fließt, rechne ich auch in nächster Zeit mit einer attraktiven Entwicklung dieser Unternehmen. Der Berenberg Sustainable World Equities und der Prima Global Challenges investieren weltweit in Unternehmen, die nicht nur einem Best-in-Class Ansatz folgen, sondern es wirklich besser machen wollen. Performance hat das in der Vergangenheit nicht gekostet.

Den Einfluss der Technologie auf unser tägliches Leben greifen diverse aktive gemanagte Fonds auf. Vor allem bei Infrastruktur und Wohnen ließe sich noch effizienter wirtschaften und dadurch Ressourcen und Geld sparen. Pictet und Nordea sind als Pionier bei vielen nachhaltigen Themen bekannt.
Eine dringende Herausforderung der kommenden Jahre wird die Energieversorgung sein. Dieses Thema greift unter anderem die DNB auf. Der Fondsmanager sucht sich aus den Bereichen Solar, Wind, Batterien und Wasserstoff die aussichtsreichsten Kandidaten aus.

Zu den menschlichen Grundbedürfnissen gehören Essen und Trinken. Unternehmen aus diesem Bereich können immer auf eine stabile Nachfrage zählen. Die Manager dieser Food Trend Fonds verfolgen seit Jahren einen nachhaltigen Ansatz und nutzen aktiv ihr Stimmrecht bei Hauptversammlungen, um etwas zu bewegen. Diese Fonds investieren auch in fleischlose Ernährung, ökologischere Verpackungen, Lebensmittelsicherheit und in Agrarmaschinen.

Beim Thema Wasser sind auch diverse ETF´s erste Wahl. Diese investiert eben nicht in Wasserkonzerne wie Nestlé oder Danone, die Quellen aufkaufen und das Wasser in Flaschen abfüllen und so für sinkende Grundwasserspiegel sorgen. Vielmehr steht die Wasserversorgung, -reinigung und -aufbereitung im Mittelpunkt.

Nachhaltigkeit und Pharma sind nicht so einfach unter einen Hut zu bringen. Hier favorisiere ich den Nova Steady Healthcare. Statt in die bekannten Pharmaunternehmen investiert das Fondsmanagement in Medizintechnik, Telemedizin, Labortechnik, Krankenhäuser und Tiermedizin.
Als Reserve für antizyklische Nachkäufe dienen Geldmarkt- und geldmarktnahe Fonds. Damit ist die Liquidität bei Bedarf schnell verfügbar.

Unter den Top-10-Einzelaktien in diesem vorgeschlagenen Portfolio finden sich daher statt Amazon, Apple oder Nestlé vielmehr Eisenbahngesellschaften, Windkraft- und Wasserunternehmen, digitale Bezahldienste und Chiphersteller.

Zum Management eines Portfolios gehört die laufende Risikokontrolle und die permanente Analyse der investierten Wertpapiere. Bei Bedarf erfolgt kurzfristig ein Austausch von Wertpapieren.
Auf der Performance-Seite müssen Anleger keine Abstriche machen. Auf Sicht von drei und fünf Jahren übertrumpften die dunkelgrünen Fonds nach Artikel 9 ihre weniger nachhaltigen Konkurrenten. Im Drei-Jahres-Zeitraum erzielten sie in der Vergleichsgruppe Aktien Europa eine Rendite von durchschnittlich 9,75 Prozent pro Jahr. Die übrigen Fonds kamen lediglich auf ein Plus von 8,26 Prozent. Auch auf Fünfjahressicht war das Anlageergebnis der nachhaltigen Portfolios (6,3 Prozent pro Jahr) besser als das der herkömmlichen oder leicht grünen Fonds (5,6 Prozent).

Nur auf kurze Sicht entwickelten sich die dunkelgrünen Produkte deutlich schlechter. Die Analysten von Scope führen das auf die Renaissance des Energiesektors zurück. So hätten in den vergangenen zwölf Monaten Unternehmen aus dem Energie- und Finanzsektor überdurchschnittlich stark abgeschnitten. Gemessen am MSCI World Energy Index verteuerten sich die Aktien von Energie- und Ölgesellschaften um rund 55 Prozent. Dunkelgrüne Fonds nach Artikel 9 sind in diesen Sektoren logischerweise so gut wie nicht investiert.

Mittelfristig zahlte sich diese Zurückhaltung aus. Mit einer durchschnittlichen Performance von 2,7 Prozent in den vergangenen fünf Jahren erwies sich der fossile Energiesektor als schwächster aller Branchen. Wesentlich erfolgreicher waren Unternehmen aus den Bereichen Gesundheit, Technologie und Industrie, die in den Artikel-9-Fonds übergewichtet waren.

Der langfristigen Entwicklung von Impact-Fonds (= ein Fonds der Nachhaltigkeit und Rendite miteinander verbindet) spielte die Übergewichtung von Aktien aus Wachstumsbranchen sowie der Hang zu Nebenwerten in die Karten. Dagegen profitierten sie vom aktuellen Value-Trend eher wenig. Mit einer durchschnittlichen Jahresperformance von fast 23 Prozent auf Fünfjahressicht war vor allem die Technologiebranche das Zugpferd für die überdurchschnittliche Leistung der Artikel 9-Fonds.

Ein Beweis, dass Impact-Fonds prinzipiell Performance-Vorteile haben, lässt sich mit dem Blick in die Vergangenheit nicht führen. Dazu sind die Anzahl der nachhaltigen Fonds und der Betrachtungszeitraum noch zu klein und der Betrachtungszeitraum noch zu kurz. Die Ergebnisse sind aber zumindest ein Hinweis darauf, dass Artikel-9-Fonds langfristig in der Lage sind, die Konkurrenz zu übertreffen.