Was war das für eine Woche. Erst schlug das deutsche Basketball-Team um den gebürtigen Braunschweiger Dennis Schröder den amtierenden Olympiasieger USA sensationell. Die US-Amerikaner boten zwar nicht die erste Garde der NBA-Stars auf. Doch auch Spieler wie Tyrese Haliburton (Indianer Pacers), Austin Reaves (LA Lakers) oder Jalen Brunson (New York Knicks) sind keine No-Names. Der Einzug ins WM-Finale war bereits der größte Erfolg eines deutschen Basketballteams. Ganz nebenbei wurde damit die Teilnahme an den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Paris gesichert. Zuvor holte das DBB-Team einmal die Bronze-Medaille bei der WM 2002 in Indianapolis und belegte den 2. Platz bei der Europameisterschaft 2005. In beiden Turnieren wurde Dirk Nowitzki zum wertvollsten Spieler (MVP) gewählt. Der größte Erfolg, der Gewinn der Europameisterschaft im eigenen Land, liegt exakt 30 Jahre zurück.

Seit vergangenem Sonntag gibt es ein neues Datum für den größten Erfolg. Endlich konnten die Fans im frei empfangbaren TV das Endspiel gegen die starken, in der FIBA-Weltrangliste auf Platz 4 platzierten Serben sehen. Allein im ZDF verfolgten 4,63 Millionen Zuschauer das Spiel und sorgten für einen Marktanteil von 35 Prozent.

Ohne den aktuell wohl weltbesten serbischen Spieler Nikola Jokic angetreten, war es ein packendes Spiel. Den Vorsprung der Serben im ersten Viertel (26:23) egalisierten die Deutschen zur Halbzeit (47:47). Die Tür zum WM-Titel war nach einer starken Defensivleistung im dritten Viertel mit einem 22:10 weit geöffnet. Doch im letzten Viertel schrumpfte der 12-Punktevorsprung zusammen. Eine Minute vor Spielende waren die Serben auf 78:75 dran. Was dann kam, war Krimi pur. Nur ein versenkter Freiwurf von Dennis Schröder (79:75), die Serben kamen auf 2 Punkte heran. Schröder erhöhte 20 Sekunden vor Schluss im Alleingang auf 81:77. Die Serben leisteten sich einen misslungenen 3-Punkte-Versuch und einen Ballverlust. Zwei erfolgreiche Freiwürfe von Schröder und ein verworfener 3-Punkte-Wurf von Serbien später und Deutschland war Weltmeister!

Doch nicht nur beim Basketball zeigten deutsche Athleten sehr erfolgreichen Sport.

Bei der Ruder-WM in Belgrad gewann der Wahlmünchner Oliver Zeidler das Finale mit einer eindrucksvollen Vorstellung und sicherte sich zum dritten Mal in Folge den WM-Titel. Der neu zusammengestellte Deutschland-Achter verpasste zwar eine Medaille, qualifizierte sich aber durch Rang fünf für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.

Immer ein Highlight, diesmal in Nizza, ist die Ironman-WM, bei der die Athleten in der Langdistanz 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und zum Schluss einen Marathon (42,195 Kilometer) laufen müssen. Der Deutsche Patrick Lange verpasste diesmal den Titel knapp und musste sich nur dem Überraschungssieger Sam Laidlow aus Frankreich geschlagen geben.

Mit den Worten „Der Gladiator stirbt in seiner Arena“ hat sich mit Jan Frodeno der wohl weltbeste Triathlet bei der WM verabschiedet. Von einigen als der GOAT (Greatest of all time) bezeichnet, will er sich nun mehr seiner Familie und anderen Sportarten widmen. „Diese Reise hat für mich alles bedeutet“, zog Frodeno nach dem Rennen Bilanz.

Zudem begannen die Invictus Games in Düsseldorf. Das internationale Sportereignis für Soldatinnen und Soldaten, die Verletzungen im Einsatz und Dienst oder durch Erkrankungen an Körper und Seele bleibende Beeinträchtigungen erlitten haben, wurde 2014 von Prinz Harry ins Leben gerufen.

Der Sport soll den teilnehmenden Soldatinnen und Soldaten bei der Genesung und Rehabilitation helfen. Gleichzeitig möchte man ein breiteres Verständnis sowie Respekt für alle Menschen schaffen, die ihrem Land dienen und besonders diejenigen ehren, die ihren Einsatz für unsere Freiheit mit ihrer Gesundheit bezahlt haben.